Großer Priel Expedition 2019

Christian Riesinger dachte laut darüber nach, Ende September eine Bergtour zum Großen Priel zu unternehmen und fand sofort 15 Interessierte.

Eigentlich waren für die 20,9 km lange Route, bei der es gut 1900 Höhenmeter zu überwinden galt, ein Zeitraum von zwei Tagen anberaumt. Die Wettervorhersage verlangte ein Handeln und so musste der Gipfelsturm kurzerhand auf den Tag der Anreise gelegt werden.

Treffpunkt war der Parkplatz Hinterstoder. Alle Beteiligten zeigten sich gut aufgelegt und stiegen in einem guten Tempo in 2 Stunden auf zur Prielschutzhütte (1405 m H.).

Schnell den Energie- und Flüssigkeitsspeicher auffüllen und schon drängte die Zeit, den der Aufstieg zum Großen Priel sollte weitere 3 Stunden in Anspruch nehmen.

Jetzt hieß es, sich Kraft und Kondition gut einzuteilen. Der Steig hinauf zieht sich lang, schwierig und steil. Sehr steil. Die Sonne heizte den Bergsteigern zudem gehörig ein und ersten Gesprächen war zu entnehmen, dass sich das mitgeführte Trinkwasser schneller als erwartet dem Ende neigte.

Mittlerweile fanden sich die tapferen Wanderer in einer öden Gesteinswüste wieder. Die nicht vorhandene Vegetation gab dem Gebirgszug damals seinen Namen: Totes Gebirge.

Im Kühkar stand die nächste Herausforderung bevor: Klettersteig! Hier ist ein Weiterkommen nur noch an den vorhandenen Stahlseilen möglich. Bis zur Brotfallscharte war alpines Klettern angesagt.

Dort angekommen öffnet sich der Blick urplötzlich weit hinaus. Gigantisch präsentiert sich die Bergwelt und lädt ein zum Staunen.

Einziger Wehrmutstropfen: Das 8m hohe Gipfelkreuz des Großen Priel (2515 m H.) wirkt noch weit, weit weg.

Der karge Bergrücken, auf dem wir uns jetzt befinden, will kein Ende nehmen. Weiter bergauf und bergauf zieht sich der Grat, neigt sich nach einer endlos scheinenden Zeit, wird plötzlich schmal, verlangt nach Vorsicht und steigt wieder steil an, bis hinauf zum roten mächtigen Gipfelkreuz.

Geschafft. Freudestrahlend und stolz beglücken sich alle zu ihrer hervorragenden Leistung und verweilen lange und ausgiebig, genießen ein 360° Panorama mit immensen Weitblick und den mitgebrachten Hochprozentigen. Auf dem Gipfelfoto fehlten dann lediglich unsere Bergsprinter Marco Moosbauer und Mario Springer. Die beiden waren zu dem Zeitpunkt schon wieder am Absteigen…

Irgendwann hieß es sich von hier oben zu verabschieden und sich auf den langen Weg zurück zum Prielschutzhaus aufzumachen. Auch wenn die Kräfte immer mehr schwanden, die Gruppe blieb wachsam und konzentriert und so konnten letztendlich alle Verbliebenen einen schönen und geselligen Abend in der Hütte genießen.

Am Sonntag noch ein kurzer Abstecher zum Aussichtspunkt Bloßkogel auf 1530 m H. Nochmals kurz innehalten, eintauchen in eine einzigartige Naturkulisse, Ruhe und Stille genießen und den Blick schweifen lassen. Während sich der Große Priel hoch oben in ein immer dichter werdendes Nebelband hüllte, stiegen die Bergfreunde den steilen, aber schönen Pfad hinab zum Parkplatz in Hinterstoder.

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